Tonga – Nuku’alofa

Hauptstadt und größte Stadt Tongas ist Nuku’alofa.

Tonga ist ein eigenständiges Mitglied im Commonwealth und seit 1999 auch Mitglied der Vereinten Nationen. Es ist bis heute die einzige (konstitutionelle) Erbmonarchie im gesamten polynesischen Pazifikraum.

Die Regierung hat unter König Taufa’ahau Tupou IV. die medizinische Versorgung und das Bildungssystem an internationale Standards angepasst und der Bevölkerung Zugang zu materiellem Wohlstand (in Form von Wohnungen, Autos und anderen Gütern), Bildung und Auslandsreisen verschafft.

Am 11. September 2006 gab die tonganische Regierung den Tod des Königs Tupou IV bekannt. Am 16. November 2006 brachen in der Hauptstadt Nuku’alofa Unruhen aus, in deren Folge sechs Personen starben und die Hauptgeschäftsstraße mit mehreren Regierungsgebäuden und fast allen Geschäften der Stadt niederbrannten. Ursache war die Forderung der Demokratiebewegung nach einer demokratischeren Zusammensetzung des Parlaments, die das größtenteils vom König ernannte Kabinett nicht umsetzen wollte.

Ziel der Brandanschläge waren in erster Linie indische und chinesische Gewerbetreibende, die der Korruption beschuldigt wurden. Die Geschäfte wurden zunächst geplündert und dann in Brand gesteckt. Vom neuen Monarchen erwartet die Öffentlichkeit Veränderungen. Ein großer Teil der tongaischen Bürger lebt permanent im Ausland, vor allem in Australien, Neuseeland und den USA und unterstützt die Familien zuhause.

Frauen und Männer haben gleichen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, auch die Beschäftigungszahlen sind annähernd gleich, aber Frauen werden beim Landbesitz benachteiligt, da er nur Männern gesetzlich zusteht. Im Parlament war erst eine Frau vertreten.

Die Mehrheit der Bevölkerung produziert Lebensmittel zum Eigenbedarf, etwa die Hälfte produziert ihre Grundnahrungsmittel durch Ackerbau, Fischerei und Viehzucht selbst. Dennoch ist die Bevölkerung vergleichsweise arm.

Dies ist ein ganz normaler „Supermarkt“. Die Gitterstäbe stammen wohl aus der Zeit der Plünderungen. Die meisten Geschäfte werden von Chinesen geführt, die auch die Preise bestimmen. Alle eingeführten Produkte wie Nescafé, Nudeln, etc. sind entsprechend teuer. Fisch, Obst und Gemüse sind dagegen preiswert. 1 Kg Thunfisch kostet umgerechnet 2 Euro.

Das ist der königliche Palast auf der Insel Tongatapu. Der Palast wird nur noch zu Staatsempfängen genutzt. Der Respekt vor der königlichen Herrschaft existiert noch weitgehend unverändert wie in vergangenen Jahrhunderten. Kritik an der Monarchie wird als untongaisch und schlicht unhöflich abgelehnt. Leider war der König zurzeit in Neuseeland, sodass wir keine Möglichkeit hatten, ihn z. B. in der Kirche zu sehen.

Der überwiegende Teil der Tongaer ist Mitglied einer christlichen Kirche oder Gemeinde. Vorherrschende Konfession ist dabei die Free Wesleyan Church (41,3 %), ansonsten die Römisch-Katholische Kirche (15,9 %), die Free Church of Tonga (11,7 %), die Church of Tonga (7,3 %), die Tokaikolo Christian Church (3,0 %), die Siebenten-Tags-Adventisten (2,5 %), die Assemblies of God (1,1 %) und die Anglikanische Kirche (0,7 %). Neben den traditionellen christlichen Kirchen ist auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage mit 13,8 % relativ stark vertreten. Dies ist der weltweite höchste mormonische Bevölkerungsanteil eines unabhängigen Staates.

Um die „Stimmen der Engel“ zu hören, sind wir extra an einem Sonntagmorgen in die Kirche gegangen. Zuerst besuchten wir die Freie Kirche of Tonga. Markus und ich waren total fasziniert, wie wunderschön es war, die Tongaer singen zu hören. Am liebsten hätte ich den Chorgesang aufgezeichnet, um mich immer wieder daran erinnern zu können.

Als die Messe zu Ende war, konnten wir noch ein paar tolle Fotos von den Inselbewohnern machen. Die Menschen hier sind recht freundlich und manchmal freuen sie sich sogar, wenn man sie fotografieren möchte.

Auch in der Basilika, der katholischen Kirche, konnten wir noch den Gesang hören, der mit Posaunen untermalt war. Die Menschen sind mit einer unglaublichen Andacht und Hingabe dabei, dass sie mit ihrem lautstarken Südseegesang zum Ausdruck bringen.

Der Kirchgang gehört natürlich zur Tradition und dient dazu, die sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. An den Sonntagen sind alle Geschäfte geschlossen. Es fahren noch nicht mal Busse. Sobald die Kirchenbesucher nach Hause gehen, sind die Straßen der Hauptstadt Noku’alofa am Sonntagmittag menschenleer.

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