China – Hongkong

Hongkong besteht aus der Insel Hongkong (83 qkm), Lantau (146,2 km²), weiteren kleineren Inseln, der Halbinsel Kowloon und den New Territories auf dem südchinesischen Festland.

1699 gelangte die britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. Im Jahr 1711 wurde ein fester Handelsstützpunkt in Guangzhou gegründet.

Die Briten begannen, Opium nach China einzuführen. Das führte zum ersten Opiumkrieg und schließlich zur Besetzung Hongkongs durch die Briten 1841. Ein Jahr später wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking Kronkolonie. 1860 folgte die Abtretung Kowloons und 1898 wurde das Gebiet nördlich Kowloons bis zum Shenzhen-Fluss (die New Territories) sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie mit Wasser und Nahrungsmitteln zu gewährleisten und um das Gebiet militärisch abzusichern. offiziell von China an die Besatzer abgetreten, wodurch Hongkong zur

Durch die Handelsliberalisierungen, die nach den Opiumkriegen durchgesetzt worden waren, entwickelte sich Hongkong zu einer wichtigen Freihandelszone in Ostasien.

Hongkong wurde zum Zufluchtsort für ehemalige Taiping, Monarchisten (nach Gründung der Republik 1912) und Kommunisten (nach Chiang Kai-sheks Verfolgung 1927). Die Bevölkerungszahl stieg 1851-1931 von 33.000 auf 879.000 Einwohner, davon 95 % Chinesen.

Unmittelbar nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Ostasien wurde Hongkong von der japanischen Armee angegriffen. Nach zweieinhalb Wochen Kampf mussten sich die Briten den Japanern ergeben.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Hongkong ein Trümmerhaufen und ein Armenhaus. Nach Ausrufung der Volksrepublik China flohen hunderttausende Konterrevolutionäre nach Hongkong, viele ausländische Firmen verlegten ihre Vertretungen von Shanghai nach Hongkong.

Zu Beginn der 1950er Jahre brachte ein Wirtschaftsembargo gegen die gerade gegründete Volksrepublik eine weitere Krise. Nach dessen Aufhebung erlebte Hongkong einen Boom und wurde zu einer der effizientesten Wirtschaften der Welt. Im Gefolge der Kulturrevolution brachen in den 1960er Jahren gewaltsame soziale Konflikte aus.

Nach dem Tod Mao Zedongs begann dessen Nachfolger Deng Xiaoping die wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland durch Sonderwirtschaftszonen wie im nördlich an Hongkong anschließenden Shenzhen. Seit den 1980er Jahren sind deshalb fast alle Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China abgewandert. Hongkong wurde zu einem Handels- und Dienstleistungszentrum.

262 Inseln und das an der Mündung des Perlflusses (auf einer Halbinsel) gelegene Territorium war bis 30. Juni 1997 eine britische Kronkolonie und wurde vertragsgemäß am 1. Juli 1997 an China zurückgegeben.

Der Flug von Sydney nach Hongkong dauerte 8 Stunden und der Flughafenbus brachte uns direkt zur Chungking Mansion in Kowloon, den „bottom-end accommodation ghetto of Hongkong“. Wir wurden gleich am Bus-Stop Nr. 14 abgefangen, folgten dem jungen Mann durch eine Einkaufspassage und standen an einem Aufzug „Block D“ Schlange. Uns wurde schnell klar, was die vielen Aufzüge hier bedeuteten. Unser Hotel lag im 7.Stock (Hotel Paris) und die Zimmer waren so klein, dass wir uns kaum drehen und wenden konnten.

Aber unser Hotel lag sehr zentral. In nur 5 Minuten waren wir am nächsten Tag am Pier, um die Fähre nach Hongkong-Island zu nehmen. Hier der Blick über den Victoria Harbour auf Central Hongkong-Island. Leider war das Wetter nicht so gut und wir hörten von einem Taifun, der in den nächsten Stunden über Hongkong hinwegfegen sollte.

Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle mit wachsender Bedeutung. Man bemüht sich besonders um Besucher aus der Volksrepublik, deren Anzahl seit der Implementierung des Individual Visit Scheme (Mitte 2003), das Touristen der Volksrepublik erlaubt, individuell nach Hongkong zu reisen, stark steigt. Viele Touristen kommen zum Einkaufen nach Hongkong, sodass der Einzelhandel besonders davon profitiert.

Hongkong ist eines der bedeutendsten Finanzzentren Asiens, es verfügt über eine der fortgeschrittensten Informations- und Telekommunikationsinfrastrukturen der Welt und hat sich auch die Reputation erworben, ein solides, gut überwachtes Bankensystem zu haben.

Die Hong Kong-Tramways im nördlichen Teil von Hongkong Island ist eine Straßenbahn, die seit 1904 über die Gleise fährt und irgendwie überhaupt nicht in das Hightech-Bild Hongkongs passen will. Sie gewährt bei der Fahrt interessante Ausblicke auf das für westliche Augen unglaublich vielfältige Treiben in den Straßen.

In der modernen Architektur der Stadt sind traditionelle chinesische Einflüsse nur selten offensichtlich. Bei der Konzeption und dem Bau von Gebäuden, und sei es das ultramodernste Bürohaus, werden die Regeln des Feng Shui meistens beachtet, denn diese Regeln werden von vielen in solchen Gebäuden lebenden und arbeitenden Menschen und ihren Kunden sehr ernst genommen. Feng Shui ist ein aus China stammendes System, das zur „Harmonisierung“ von Bauvorhaben und Wohnräumen dienen soll.

Mittlerweile regnete es in Strömen und wir gehen wieder zurück ins Hotel.

Hongkong besitzt wenige natürliche Ressourcen und ist stark vom internationalen Handel abhängig. Der Hafen Hongkongs, der ursprünglich das große Interesse der Briten erweckt hatte, war lange Zeit der wichtigste Umschlagplatz für Industrieprodukte aus Hongkong und der Volksrepublik China. Um diesen Status muss der Hongkonger Hafen in den letzten Jahren allerdings kämpfen, denn die Häfen des Festlandes, vor allem Shenzhen, Guangzhou oder auch Xiamen machen vermehrt Konkurrenz und der Umschlag des Hongkonger Hafens sinkt.

Einen schweren Schlag erlitt die Landwirtschaft Hongkongs zudem durch den Ausbruch der Vogelgrippe in den 1990er Jahren. Der größte Anteil der Nahrungsmittel wird aus der Volksrepublik China importiert; Hongkong produziert lediglich etwas Gemüse, Geflügel und Schweinefleisch selbst.

Nachdem es nun 2 von unseren 5 Tagen in Hongkong geregnet hatte, sind wir in Kowloon unterwegs, um eine zweite externe Festplatte für unsere Fotos zu kaufen. Mittlerweile haben wir 20.000 Fotos gemacht und brauchen dringend eine Sicherungskopie für den Fall, dass die Festplatte mal kaputt gehen sollte. Auf den Weg nach Mongkong, passieren wir viele Einkaufsstraßen, vorbei an Kirchen, Moscheen und chinesischen Tempeln.

Interessant sind kleine Tempel, die in Central oder Kowloon zwischen die Wolkenkratzer eingezwängt liegen, wie etwa der Man-Mo-Tempel, der den taoistischen Göttern der Literatur und der martialen Kunst gewidmet ist und in einem der traditionellsten Viertel der Insel liegt.

Der Tin-Hau-Tempel liegt im Nordwesten Kowloons und ist den Seefahrern geweiht, wohingegen der riesige Won-Tai-Sin-Tempel etwas nördlich von Mongkok liegt und wegen seiner Wunderheilerkräfte der meistbesuchte Tempel Hongkongs ist. Auf der Insel Lantau liegt das Po-Lin-Kloster mit der weltgrößten sitzenden Buddhastatue.

Das monatliche Einkommen liegt hier bei den Wanderarbeitern zwischen 40 bis 100 Euro, bei der einheimischen Bevölkerung zwischen 200 und 600 Euro. Höhere Positionen werden mit mehr als 1.000 Euro entlohnt. In Hongkong liegt der Mindeststundenlohn bei etwa 1,20 Euro pro Stunde in Restaurants, monatlich etwa bei 450 Euro. Hausangestellte haben einen Mindestlohn von etwa 320 Euro pro Monat. Höhere Angestellte in Hongkong verdienen aber mit 4.000 bis 12.000 Euro im Monat bedeutend mehr.

Hongkong hat fast kein landwirtschaftlich genutztes Land, ebenso fehlt es an Süßwasser. Lediglich in den New Territories wird in begrenztem Umfang Landwirtschaft betrieben; der Anteil am BIP macht jedoch nicht einmal 0,1 % aus. Eine etwas höhere Bedeutung kommt der Fischerei zu, jedoch ist auch ihr Anteil am BIP verschwindend gering.

Die lokale Küche Hongkongs ist der kantonesischen Küche sehr ähnlich. Es wird auf absolute Frische der Zutaten der größte Wert gelegt. Gewürzt wird vor allem mit Kräutern, sehr scharfe Gerichte sind weniger verbreitet. Die Restaurantlandschaft ist sehr international, neben Spezialitäten aus allen Regionen Chinas gibt es zahlreiche japanische, koreanische, indische und südostasiatische Restaurants. Unübersehbar ist auch der große Einfluss westlicher Fast-Food-Ketten auf die lokale Esskultur.

Sehenswert sind die zahlreichen Märkte, auf denen absolut frische Lebensmittel gehandelt werden oder billige Kleidung an die Hausfrau gebracht wird. Beispiele dafür sind der Ladies′ Market in Mongkok oder der Temple Street Night Market in Kowloon. Für Besucher interessant ist der Jademarkt. Feilschen ist in jedem Fall angebracht; gefälschte oder raubkopierte Produkte sind nach wie vor häufig anzutreffen.

Auch wenn das Wetter immer noch schlecht ist, beschließen wir am vorletzten Tag mit der Fähre direkt nach Wan Chai überzusetzen, um dort die Festplatte zu kaufen und anschließend den Victoria-Peak zu besuchen. In den Nachrichten wurde bereits von den Schäden berichtet, die der Taifun angerichtet hat.

Hier haben wir die externe back-up Platte gekauft und sind hier bereits auf dem Weg durch einen kleinen Park zur Peak-Tram. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir durch einen Park gehen können, da die Parkanlagen  sehr sauber und gepflegt sind und man eine richtige Erholung spürt, wenn man die lauten und engen Straßen hinter sich lassen kann.

Markus und ich können kaum fassen, wie steil es mit der Peak-Tram zum Victoria Peak abgeht. Der Victoria Peak ist mit 552 m zwar nicht der höchste, aber bekannteste Berg Hongkongs. Die Aussicht wird immer spektakulärer, je höher wir kommen.

Hongkong ist aufgrund seiner niedrigen Steuern auch ein Einkaufsparadies vor allem für Touristen aus Japan, für die die zahlreichen glitzernden Einkaufszentren ein Grund sind, nach Hongkong zu kommen.

Um auf die Space-Terrasse zu kommen, die auf dem Dach dieses Einkaufs- und Unterhaltungszentrums auf dem Victoria Peak untergebracht ist, mussten wir ein spezielles Ticket kaufen. Endlose Rolltreppen führten hinauf zum höchsten Aussichtspunkt, vorbei an vielen Souvenirshops und Restaurants. Aber die Aussicht hat sich gelohnt.

Hongkong ist hinsichtlich der Bevölkerungszahl die drittgrößte Metropolregion der Volksrepublik China. Das Territorium Hongkongs gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt, wobei die Bevölkerungsdichte des gesamten Territoriums bei etwa 6.700 Personen pro km² liegt.

Die Bevölkerung hat sich in den letzten 60 Jahren etwa verzwölffacht (von 600.000 im Jahre 1945 auf 7 Millionen 2005), was vor allem auf die Einwanderung aus China zurückzuführen ist. Obwohl die chinesische Ein-Kind-Politik nicht in Hongkong gilt, liegt die Kinderzahl pro Frau nur bei 0,9, dem zweitniedrigsten Wert weltweit vor Macao.

Das Bevölkerungswachstum liegt, vor allem durch Zuwanderung aus China, heute bei etwa 0,8 % (2005); die durchschnittliche Lebenserwartung gehört mit fast 80 Jahren zu den höchsten der Welt. 95 % der Bevölkerung sind ethnische Chinesen. Bedeutende Gruppen an Ausländern sind Filipinos, Indonesier, Thais oder Inder. Es leben etwa 30.000 US-amerikanische, jeweils 20.000 kanadische, australische, britische und 10.000 japanische Staatsbürger in dem Territorium, daneben auch 3.000 Deutsche, 1.200 Schweizer und 300 Österreicher.

Der größte Anteil der Einwohner lebt in meist sehr kleinen Wohnungen in Wolkenkratzern; Einfamilienhäuser sind unerschwinglich und werden wegen der bergigen Verhältnisse auch aus Naturschutzgründen sehr selten gebaut. Die Bevölkerung von Hongkong muss sich bereits seit Jahrzehnten mit sehr geringem Wohnraum zufriedengeben.

Als im Jahr 1949 der chinesische Bürgerkrieg mit der Ausrufung der Volksrepublik China endete, begann eine große Migrationswelle aus China in die damalige britische Kronkolonie Hongkong. Die zumeist mittellosen Migranten siedelten sich in großen Gebieten mit Hütten aus Holz und Blech an, die im ganzen Territorium verstreut entstanden. Die Sicherheits- und Hygienebedingungen waren katastrophal, und es kam immer wieder zu Bränden.

Nachdem ein Brand, der zu Weihnachten 1953 in Shek Kip Mei (nördliches Kowloon) ausbrach, mehrere Tage wütete und etwa 55.000 Menschen obdachlos machte, entschied die Kolonialverwaltung, die Hüttenbewohner in mehrstöckige Betonhäuser umzusiedeln, um sowohl den Brandschutz als auch die hygienischen Bedingungen zu verbessern. Dies war praktisch der Beginn des public-housing-Programmes in Hongkong.

Die ersten Mark-I-Häuser waren bereits Ende 1954 fertig gestellt. Sie boten jeder Familie eine Wohnung von etwa 20 Quadratmetern, die Sanitäreinrichtungen mussten mit anderen Familien geteilt werden und Kochgelegenheiten befanden sich außerhalb der Wohnungen. Bis Ende der 1960er Jahre wurden zahlreiche derartige Häuser errichtet, wobei die verbesserten Versionen Mark II und Mark III nur wenig mehr Komfort boten. Praktisch spielte sich alles Leben auf den Straßen ab, wobei diese für die zahlreichen Verkaufsbuden benutzt wurden.

Man begann so in den frühen 1970er Jahren, Mark-IV-Hochhäuser zu errichten, die in den Erdgeschossen Platz für Geschäfte und Einkaufszentren boten. Hier hatte jede Wohnung ihre eigenen Sanitäreinrichtungen und ihre eigene Küche. Trotz der hohen Bautätigkeit für die Wohnraumschaffung gelang es erst in den frühen 1980er Jahren, die letzten Hüttenviertel aufzulösen. Die Mark-I-III-Häuser sind mittlerweile fast gänzlich abgerissen und durch Hochhäuser ersetzt worden; die wenigen verbliebenen Exemplare werden wiederum von fast mittellosen Einwanderern aus der Volksrepublik bewohnt.

Nachdem in den letzten Jahrzehnten das Einkommensniveau großer Teile der Bevölkerung stark angestiegen ist, geht die Public Housing Authority in zunehmendem Maße dazu über, die Mieter der Wohnungen zu Eigentümern zu machen. Man hofft, durch Eigentum an ihrem Wohnraum den immer älter werdenden Hongkongern mehr Sicherheit zu geben.

Es wird angenommen, dass in Hongkong 150’000 Cage People leben. Diese Menschen leben dauerhaft auf engstem Raum ähnlich japanischen Kapselhotels. Größenordnungsmäßig leben 200 Menschen auf 150 m2\times1m) als einziger Privatsphäre. mit gemeinsamen Koch- und Sanitäreinrichtungen und Aufenthaltsräumen mit doppel- oder dreistöckig gepferchten Schlafkäfigen.

Nicht weit von unserem Hotel liegt der Kowloon Park. Mitten im Park konnten wir seltene Vögel und Papageien bewundern. Allen Parks ist gemeinsam, dass sie am frühen Morgen von Einheimischen frequentiert werden, die Taijiquan praktizieren, und Männer ihre Vogelkäfige spazieren tragen.

Wir waren ganz überrascht, eine Kolonie von Flamingos hier zu sehen. Schließlich sind wir mitten in Kowloon und die lärmende endlos lange Nathan Road ist keine 20 Meter Luftlinie entfernt. Ist schon irre, dass davon hier im Park nichts zu spüren ist.

Hongkong ist schon eine faszinierende Stadt und es gibt noch so viel zu sehen, dass wir locker weitere 3 Wochen hier verbringen können, ohne uns zu langweilen. Doch morgen fliegen wir auf die Philippinen und kommen Ende Mai zurueck, um am 03.06.2008 unseren Rückflug nach Frankfurt (über London) anzutreten und unsere Reise erstmal zu beenden.

Eine Antwort to “China – Hongkong”

  1. Maria Wolf Says:

    Hallo Inge,
    toll, Eure Reise !

    Liebe Grüße Maria (Aschaffenburg)

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